In den Urlaub fahren war in den letzten Jahren nicht unser Ding...lange Autofahrten, teure Unterkünfte und ein geeignetes Reiseziel zu finden war nicht möglich. Ausgerechnet in der Corona Zeit haben wir spontan entschlossen, über eine Woche auf einem Schweizer Bauernhof zu verbringen. Die Autofahrt mitten in die Schweiz, in das bekannte Emmental (dort wo auch der Käse herkommt), ist mit 7 Stunden Fahrtzeit für uns und unsere Kinder mittlerweile machbar! Preislich war die Ferienwohnung auf dem Bauernhof - im Vergleich zu den meisten Hotels - recht günstig. Und nun ja, obwohl ich, Stefan, nicht unbedingt ein Fan von Tieren bin, wusste ich doch, dass es der ganzen Familie Freude bereiten wird und auch ich somit ein paar Tage entspannen konnte. Kein fester Tagesablauf, viel freie Zeit und fast nur gutes Wetter haben uns erwartet. Dazu die hügelige, von Bauernhöfen übersäte Landschaft. Einfach herrlich!
Zusätzlich zu einigen Ausritten, bei denen wir die Pferde ohne Aufsicht mitnehmen durften, war die "Rösslifahrt" ein besonderes Abenteuer. In einer geschmückten Kutschenkolonne haben wir eine Käserei besichtigt. Mitten auf der Straße gingen die Pferde durch und zogen den Wagen in den Gegenverkehr. Der Kutscher versuchte, die Pferde mit alle Kraft zu stoppen und zog die Zügel voll an. Während ich leicht panisch alle Kinder mit meinen Händen gegen die Bordwand drückte, damit sie nicht von der Kutsche fallen, verzogen die vier keine Miene und genossen den Fahrtwind.
Ein Highlight war mit Sicherheit der Besuch bei Familie von Rita und Zaka. Rita (Schweizerin) und Zaka (Madagasse) sind die Gründer des Werkes "Nehemia", bei dem wir im nächsten Jahr mitarbeiten werden. Sie wohnen wegen des Schulabschlusses ihrer Kinder für ein Jahr in der Schweiz, unweit von unserer Ferienwohnung entfernt. So konnten wir die Gelegenheit nutzen und uns treffen. An unserem Hochzeitstag sind wir gemeinsam mit der Bahn auf einen Berg gefahren. Dort oben lag mitten im Sommer, etwas abseits, ein kleiner Rest von Schnee versteckt. Die madagassischen Kinder haben zum ersten Mal Schnee berührt und versucht, Kugeln daraus zu formen. Ein besonderer Moment!
Genauso besonders, wie zwei Wochen später, als sich der Besuch revanchierte. Rita und Zaka sind mit ihren ebenfalls vier Kindern von der Schweiz nach Craheim gefahren. Da wir ab Februar 2021 in ihr derzeit leer stehendes Haus in Madagaskar ziehen dürfen, gab es einiges zu besprechen. Wichtig für sie war auch zu sehen, wie wir als Familie hier in Deutschland leben. Aber keine Sorge, die Madagassen glauben nicht, dass es normal ist, dass wir Deutsche alle in einem Schloss wohnen :-)
Der Sommer ist für uns mit diesen schönen Urlaubserlebnissen zu Ende gegangen.
Es sind noch einige Monate, die wir in Craheim auskosten können, bevor es mir großen Schritten weiter geht...
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