Neulich fragte mich Nela, wie lange wir eigentlich schon Madagaskar als Land auf unserem Herzen haben. Wir überlegten kurz und fanden dann in unserer Hochzeitszeitung aus dem Jahr 2010 die eindeutige Aussage von Nela, als Missionarin nach Madagaskar gehen zu wollen. Der Wunsch besteht also bereits seit mindestens 10 Jahren. Aber noch viel früher, im Jahr 2004, als Nela und ich uns zu Schulzeiten kennengelernt haben, war für uns beide bereits grundsätzlich die Bereitschaft da, als Missionare in ein afrikanisches Land zu gehen. Zugegeben, mit 17 Jahren hatte ich, Stefan, noch so einige Flausen im Kopf. Die Bereitschaft jedoch war bereits vorhanden, das kann ich ehrlich sagen. Bei Nela war es mehr als das. Sie spürte bereits eine tiefere Berufung und wusste schon als Kind, dass sie einmal armen Kindern in einem afrikanischen Land helfen würde.
Nachdem wir Jahre später geheiratet haben, die Ausbildungen abgeschlossen haben und mehrere Jahre Berufserfahrung sammeln durften, begleitete uns das Anliegen weiterhin. Wann es dann genau klar wurde, dass es Madagaskar ist, wissen wir nicht mehr. Erst war es mehr das Anliegen von Nela.
Als ihr Ehemann weiß ich, dass wir früher oder später das, was sie auf dem Herzen hat, machen werden :-)
Wir wussten damals nicht viel über das Land und haben uns nach und nach darüber informiert, Kontakt zu Deutschen und Schweizer Missionaren in Madagaskar aufgebaut und dann einen Flug nach Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, gebucht.
Zuvor haben wir längere Zeit Geld für den Flug gespart. Als wir überlegten, ob es wirklich Sinn macht, und es so schien, als würde nichts vorangehen, haben wir eine Gebetszeit von zwei Wochen vereinbart. Sollte sich in dieser Zeit nichts tun, würden wir die ganze Madagaskar Sache abblasen und das bereits gesammelte Geld spenden.
Genau in dieser Zeit erhielten wir Geldgeschenke und weitere Kontakte zu Madagassen, so dass wir wussten, dass wir auf dem richtigen Weg wahren. Wir hatten jetzt das Geld für den Flug für sechs Personen zusammen. Dazu kam die Zusage einer Schweizer Missionarsfamilie, uns für vier Wochen bei sich aufzunehmen. Welch ein Glück! Das konnte kein Zufall sein. Ich überlegte insgeheim, ob ich eine fremde Familie mit vier kleinen Kindern für mehrere Wochen bei mir im Haushalt einfach so mitleben lassen würde. Würdest du das tun? Das Angebot war ernst gemeint, der Kontakt zu den Schweizern intensivierte sich und so buchten wir unseren Flug und waren gespannt auf das, was uns in Madagaskar erwarten würde. Im nächsten Artikel berichte ich über unseren Madagaskar "Urlaub" und den Kulturschock, den wir (insb. ich) erlebten.
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